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Derivat (Wirtschaft)
Ein derivatives Finanzinstrument oder kurz Derivat (lat. derivare ‚ableiten‘) ist ein gegenseitiger Vertrag, der seinen wirtschaftlichen Wert vom beizulegenden Zeitwert einer marktbezogenen Referenzgröße ableitet. Die Referenzgröße wird als Basiswert (Underlying) bezeichnet. Basiswerte können Wertpapiere (Aktien, Anleihen usw.), finanzielle Kennzahlen (Zinssätze, Indices, Bonitätsratings usw.) oder Handelsgegenstände (Rohstoffe, Devisen, Edelmetalle usw.) sein.
Wirtschaftlicher Grundgedanke
Derivate dienen dem Transfer von Risiken: Die Marktrisiken des Basiswertes werden durch Vertragsgestaltung in den Derivatevertrag implementiert und können nunmehr separat gehandelt werden. Der Basiswert selbst muss nicht mehr erworben oder veräußert werden. Derivate ermöglichen daher die Trennung von dinglicher Inhaberschaft am Basiswert und Partizipation an dessen Marktchancen und -risiken. Zugleich besteht ein hohes Maß an vertraglicher Gestaltungsfreiheit: Die Partizipation an den Marktrisiken des Basiswertes durch das Derivat muss nicht 1:1 übernommen werden, sondern kann – je nach Risikobedürfnissen der Vertragsparteien – beliebig abgewandelt werden.
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